Durch Zehren führt heute die Bundesstraße B6, für die zu damaliger Zeit der in der Ortsmitte befindliche Felsen gesprengt werden musste. Wie der Volksmund sagt, wurde diese Straße als Heerstraße durch Napoleon angelegt. Der Felsen erhielt dadurch seinen Namen - "Napoleonfelsen".
Seit 1792 als damalige Poststraße Dresden - Leipzig errang die Straße mit der Verstärkung des Fernhandels eine große Bedeutung. Viele Händler und Kaufleute führte es so durch Zehren. Die Zunahme des Fuhrwerksverkehrs verlangte den Ausbau der Gasthöfe und Ausspannen unmittelbar an der Straße. Zeitzeugen dieser langjährigen Tradition sind bis heute die Gaststätten "Güldene Aue" in Keilbusch, der "Gasthof Zehren" und der "Herr Gevatter" in Wölkisch. Große Drei- und Vierseitgehöfte, die im Fachwerkstil erbaut wurden, verweisen noch heute auf das bäuerliche Leben in und um Zehren. Die Erhaltung dieser historischen Bausubstanz unter denkmalschützerischen Gesichtspunkten, steht daher im Vordergrund.
Ein weiterer Grund für eine verstärkte Besiedlung um Zehren war das heutige Schloss Schieritz. Es wurde als ehemaliges Rittergut um 1556 erbaut und weist noch heute mit der damalig zum Schloss gehörigen Mühle Schieritz den Weg durch das Ketzerbachtal.
Neben der Landwirtschaft bot Zehren später auch in der Industrie für viele Menschen Arbeit. Zur Zeit der DDR wurden in Zehren Kachelöfen (Ofenfabrik) und Möbel (Raumkunst) hergestellt und Schiffe (Schiffswerft) repariert. Bis heute besitzt der Ort für die regionale Wirtschaft durch den Abbau von Kaolin im Kaolinwerk im Ortsteil Seilitz eine große Bedeutung. Das Kaolin dient in der "Staatlichen Porzellan-Manufaktur Meissen" zur Herstellung des weltberühmten "Meissener Porzellans". Jährlich zieht das "Meissener Porzellan" Tausende von Touristen in diese Region.